Website-Icon Mental Blog

Die acht Prinzipien zu mehr Glück – in Abhängigkeit von Geld!

Mann Frau Hund Glück

Wer gibt, erntet Glück! Den Mythos, dass Geld glücklich macht, haben zahlreiche Studien der Vergangenheit bestätigt: Doch in einem weit überschätzten Ausmaß wie aktuellere renommierte Studien zeigen. Geld trägt zwar seinen Teil zu “Happiness” bei, doch nicht so sehr wie viele Menschen annehmen. So hängt es nicht nur von der Geldmenge ab, sondern vor allem WIE und für WEN man sein Geld einsetzt.

 

Wer das Glück hat, wohlhabend zu sein oder reich geboren zu sein, hat gute Voraussetzungen sich einen Lebensstil zu schaffen, der eine positive Basis zum Glück darstellen kann. So haben bemittelte Menschen die Möglichkeit für eine bessere Ernährung, eine bessere medizinische Versorgung, bessere Ausbildungsoptionen, eher sinnvollere Arbeit und mehr Freizeit. Eine gute Basis zum Glücklichsein; Doch auch Menschen mit weniger Geld können sehr glücklich sein, wenn sie es richtig einsetzen oder allgemein einen Lebensstil führen, der glücklich machen kann.

 

Die ACHT PRINZIPIEN wie Geld zu mehr Glück im Leben führt:

Zusammengefasst spielt die Menge des Geldes keine tragende Rolle für mehr Glück. Vielmehr ist es von Bedeutung wie man dieses einsetzt. Zusammengefasst (Dunn, Gilbert & Wilson, 2011) ergeben sich acht Prinzipien WIE Geld glücklich macht:

 

(1) Gib dein Geld für Erlebnisse anstatt für materielle Güter aus

Foto by Mario Schuster

Eine großangelegte Befragung mit über 1000 TeilnehmerInnen kam zum Ergebnis, dass Investitionen in Erlebnisse  57% der Menschen glücklich machten und Investitionen in materielle Güter nur 34% der Menschen zu mehr Glück führt. Doch woran liegt das? Wenn du an Dinge die dir gehören denkst, macht dich das nicht glücklich. Erlebte Erlebnisse machen dich aber sehr wohl glücklich [2]. Dies hängt wohl auch mit der Einzigartigkeit und Nichtwiederholbarkeit von Erlebnissen (z.B. einen Jaguar in der freien Wildbahn sehen) zusammen. Vor allem Erlebnisse die mit Anderen geteilt werden (z.B. mit Freunden auf Urlaub fahren; der Gewinn der Meisterschaft mit einem Sportteam) haben einen besonders hohen Stellenwert hinsichtlich dem Glück im Leben. Nummer EINS der Glücklichmacher ist jedoch nicht ganz unerwartet “making love”.

 

(2) Hilf Anderen statt dir selbst

Der Mensch ist ein soziales Wesen und formt in der Gemeinschaft “hypersoziale Strukturen“. Auf unserem Planeten bilden nur drei andere Tiere noch komplexere soziale Strukturen als der Mensch: Und das sind Termiten, eusoziale Insekten (Ameisen, Bienen, Wespen) und der Nacktmull. Wer Anderen etwas schenkt bekommt häufig nicht nur etwas zurück, sondern erlebt emotionale Anerkennung für prosoziales Verhalten, welche sogar auf neuronaler Ebene messbar sind. Zu betonen ist auch der Effekt der auftritt, wenn man zuviel an Geld denkt: Prosoziale Impulse werden unterdrückt. Das führt oft auch zu dem “Denkfehler”, dass Geld ausgeben für sich selbst glücklicher mache, als andere Menschen zu unterstützen. Also: Andere Menschen zu unterstützen verhilft auch dir zu mehr Glück im Leben.

 

(3) “Weniger ist mehr, dafür aber öfter”

Davon ausgehend, dass dein Budget begrenzt ist, musst du häufig auch über deine Entscheidungen wie du dein Geld ausgibst abwägen. Wenn du dir eine große Sache kaufst (z.B. ein Sportwagen), dann wirst du kurzfristig darüber glücklich sein, jedoch wird deine “Happiness” auch rasch wieder verfliegen. Für dein Glück erfolgsversprechender sind jedoch mehrere kleine Investitionen, von denen du öfters etwas hast. So wird es dich glücklicher machen, wenn du z.B. 10 Pralinen auf 5 Tage verteilt isst, als wenn du die 10 Pralinen auf 2 Tage aufteilst. Ein anderes Beispiel: 2 x 30 Minuten Massage werden dich glücklicher machen als 1 x 60 Minuten Massage. Im Allgemeinen erfährst du mehr “Happiness” nach dem Motto “Weniger ist mehr, dafür aber öfter”.

 

(4) Der Irrtum sich vor “Unhappiness” zu versichern

Eine “finanzielle Absicherung” kann schon ein “Gefühl der Sicherheit” bringen. Doch etwas anderes ist auch sicher: Sicherheit in Form einer Versicherung oder Garantieverlängerung wird dich nicht glücklich machen. Investier nicht allzuviel in Garantieverlängerungen oder überteuerte Versicherungen.

Bevor du eine Versicherung abschließt, denkst du über folgendes nach: “Wie sehr würde ich es bereuen, wenn ich die Versicherung nicht abschließen würde, und dann passiert etwas?”. Versicherungsgesellschaften und Wirtschaftsunternehmen wissen das und nutzen diesen mentalen Denkmechanismus aus um dir eine “Versicherung gegen das Unglücklichsein” zu verkaufen. Versicherungsgesellschaften und Werbungen für Garantieverlängerungen suggerieren dir Reue und Unglück wenn du nicht in deine “Sicherheit” investiert und gehen von einem Weltbild aus, dass der Mensch eine “emotional fragile Kreatur” (ja, so haben es die Studienautoren beschrieben 😀 ) sei. Dabei ist der Mensch – wie Opfer von Unfällen, Erkrankungen, materiellen Verlusten oder Terroranschlägen zeigen – weitaus anpassungsfähiger als oft angenommen wird. Das psychologische Immunsystem schafft es, auch in schwierigen Zeiten den Ereignissen Sinn zu verleihen und folgend glückliches Leben zu ermöglichen. Also eine Versicherung gegen das Unglücklichsein gibt es nun mal wirklich nicht. Mit Anderen Worten: Du kannst dir Glück im Leben nicht erkaufen!

 

(5) “Zahle gleich, konsumiere später!”

Kreditkarten erfreuen sich bei vielen Menschen großer Beliebtheit. Sehr groß ist die Verlockung gleich sofort das zu bekommen, was man jetzt will. Diese basieren auf dem Motto “Konsumiere gleich, zahle später!”. Auf den ersten Blick hat diese viele Vorteile. Langfristig bergen Kreditkarten die Gefahr von Überschuldung und einer minimalen Rente zu einem späteren Zeitpunkt. Die Lebensplanung und damit verbundene Ziele können somit vorzeitig ruiniert werden. Diese Ungeduld kann schließlich im Unglücklichsein resultieren.

Wer hingegen lieber vorher zahlt und später konsumiert, erlebt im Allgemeinen mehr Glück. Wenn du z.B. deinen Urlaub gleich bezahlst und erst zu einem späteren Zeitpunkt die Reise antrittst, kannst du den Urlaub mehr genießen, da du ihn ja bereits bezahlt hast. Auch die Zeit vor dem Urlaub wird dir jede Menge “Gratisglück” bescheren, da die Vorfreude tatsächlich zum Tragen kommt. Wer seinen Urlaub jedoch erst im Nachhinein refinanziert oder ein Auto auf Kredit oder Leasing kauft, dem wird keine Chance auf diese gratis Vorfreude haben.

Auch wer “Sofortkäufe” beim Einkauf bevorzugt wird eher unvernünftiger einkaufen. So greift man dann doch eher zu fettigen Produkten, Schokolade oder kalorienreichen Getränken.

Dem gegenüber machen die sog. “Zukunftskäufe” auf lange Sicht eher glücklich. Dabei kauft man vernünftiger ein, also mehr Obst, Gemüse oder Sportbekleidung die dich für die Zukunft gesund halten. Auch eine Investition in Ausbildungen können langfristig deine Chancen für deinen beruflichen Erfolg erhöhen.

 

(6) Nebenwirkung beim Traumkauf: Das Glück liegt im Detail

Wenn du dir deine nächste Reise oder dein Traumhaus am See erträumst, so erscheint dies in der Seifenblase häufig sehr abenteuerlich, romantisch oder idyllisch. Mit deinen Vorstellungen wirst du wahrscheinlich auch meistens richtig liegen. Doch das Glück liegt dann letztlich im Detail. Dein Traumhaus am See wird dir und deiner Familie sicher oft schöne Stunden bei Geburtstagsfesten, Grillfesten, Angeltouren mit Freunden und einen Platz an der Natur ermöglichen.

Doch ein Blick auf die Nebeneffekte deiner Investition – in diesem Fall ein großes schönes Traumhaus am See – lohnt sich vor deiner nachwirkenden Kaufentscheidung. Solche Nebeneffekte können sein, dass du Gartenarbeit am Wochenende verrichten musst oder allfällige Reparaturen selbst durchführen musst, während deine Familie unterwegs ist. Nicht zu unterschätzen ist die häufige Konsequenz einer Kreditaufnahme: Um dir dein Traumhaus und den Kredit zu finanzieren musst du mehr arbeiten (vielleicht sogar einen sinnentleerten Job der dir mehr Geld bringt) als dir dann oft lieb ist. Freizeit und andere Lebensziele bleiben dann häufig unerfüllt: Lebensziele die dich auf anderem Wege zum Glück führen gibt es ja auch und werden ja in diesem Artikel behandelt.

 

(7) Hüte dich vor dem vergleichenden Shoppen!

Sorgt shoppen, dass du mehr Glück empfindest? Wir könnten schon meinen, dass uns die enorme Vielfalt an Produkten glücklicher machen sollte. Dabei meine ich nicht verschiedene Güter, sondern die Variation des selben Produkts! Nur eben mit einer anderen Seriennummer, anderen Marke, Farbe oder einfach mit dem einen oder anderen Extra weniger.

Diese Vielfalt macht den Entscheidungsprozess nur schwieriger und raubt dir wertvolle Willensenergie. Das Problem dabei ist, dass wir bei zuviel Auswahl unseren Fokus auf die falschen Kaufkriterien achten. Doch das ist noch lange nicht alles! Die Vielzahl an Produkteigenschaften lenken dich auch von jenen Merkmalen ab, welche tatsächlich für dein “Glück” von Bedeutung sind. Darüber hinaus zeigt auch die Konsumentenverhaltensforschung, dass Shoppen nur kurzfristig Freude bereitet und dannach eher negative Gefühle auslösen. Also ein Nährboden für Glück ist das nicht.

 

(8) Folge der Herde, nicht deinem Kopf!

Beim der “abendlichen Filmauswahl” wünschen wir uns natürlich auch einen guten Film auszuwählen. Vor allem dann, wenn du deiner Filmpartnerin einen tollen “Kinoabend” zu Hause bieten möchtest. Doch bei der Filmauswahl besteht dann die Gefahr sich die Filmbewertungen vorher durchzulesen. Manchmal fallen diese jedoch übertrieben pessimistisch aus.

Die andere Möglichkeit ist es, einfach nach Sternbewertungen zu gehen. Manche Filmdatenbanken haben sogar die Möglichkeit diese Sternbewertungen nach Altersgruppe zu filtern. Welche der beiden Varianten ist nun besser? Die kritische Voranalyse oder darauf zu vertrauen, dass der Film vielen Menschen einfach gefallen hat?

Dies war nun ein ausgewähltes Beispiel, dass es durchaus auch Sinn macht, der Herde zu vertrauen, anstatt einem einzelnen übertrieben kritischen Filmkritiker. Selbiges gilt natürlich auch für andere Lebenssituationen: Wenn wir sehen, dass etwas glücklich oder Spaß macht, dann wollen wir es auch!!!

Autor: Mario Schuster

 

Verwendete Literatur zum Thema Glück & Geld

[1] Dunn, E., Gilbert, D., & Wilson, T. (2011). If money doesn’t make you happy, then you probably aren’t spending it right. Journal Of Consumer Psychology, 21(2), 115-125.

[2] Dunn, E., Aknin L., & Norton, M. (2008). Spending Money on Others Promotes Happiness. Science, 319(5870), 1687-1688.

[3] Van Boven, L. V. & Gilovich, T. (2003). To do or to have? That is the question. Journal of Personality and Social Psychology, 85, 1193-1202.

 

 

 

Die mobile Version verlassen